Mit dem Jahr 2025 stehen wir davor, das erste Viertel dieses 21. Jahrhunderts zu vollenden. So manches große Ereignis in der Weltgeschichte wird darin wieder gefeiert werden. Die kommenden Monate dürften medial in Erinnerung stehen an den 800. Geburtstag von Thomas von Aquin, 500 Jahre Deutscher Bauernkrieg, den 200. Geburtstag des Komponisten Johann Strauß, den 150. Geburtstag von Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer, an 100 Jahre Bauhaus in Dessau, den 100. Geburtstag von Entertainer Hans Rosenthal, den 100. Todestag des ersten Reichspräsidenten Friedrich Ebert und 80 Jahre Ende des 2. Weltkriegs, um nur einiges herauszupicken.
Wie in vergangenen Jahren haben wir uns wieder auf eine Spurensuche gemacht, was es im Jahr 2025 an Jubiläen in den Ortsteilen gibt, in denen wir erscheinen und über die wir dementsprechend berichten. Da gibt es allerlei.
(Zwischendurch im Text sind Links zu bestimmten Themen angebracht, wenn man darüber mehr erfahren möchte)
Höhepunkt zweifellos sind 650 Jahre (Alt-)Glienicke und Bohnsdorf, da diese 1375 als märkische Bauerndörfer erstmals urkundliche Erwähnung im Landbuch Kaiser Karl IV. fanden. Wir können genau dazwischen liegend Rückschau halten auf 285 Jahre Gut Falkenberg, das 1740 durch Generalleutnant von Schlabrendorf mit einem Vierseithof am Ende der heutigen Straße Am Falkenberg angelegt wurde. Heute befindet sich dort u. a. die Atelierschmiede Kühn.
Zum 270. Male jährt sich die Grundsteinlegung für die Bohnsdorfer Dorfkirche, die in ihrer heutigen Erscheinung ab 1755 nach einem Entwurf des Spandauer Baumeisters Johann Lehmann entstand. Vor 145 Jahren fand in der Nähe am 27. Juni 1880 die 1. Grünauer Regatta auf der Regattastrecke statt. Es war der Beginn der Wassersporttradition im Ortsteil.
140 Jahre alt wird in Johannisthal das vom Architekten Robert Buntzel entworfene denkmalgeschützte Wohnhaus Winckelmannstraße 2/6 Ecke Sterndamm alt, das lange als Restaurant „Jägerklause” diente (heute ist im einstigen Tanzsaal das „Fosca”).
Auf 140 Jahre zurück blicken kann dieses Jahr auch schräg gegenüber am Sterndamm der 1885 als Kurpark angelegte frühere „Kaiser-Wilhelm-Garten”. Es ist heute das Gelände der evangelischen Kirchengemeinde Johannisthal. Vor 135 Jahren errichtete Carl August Ferdinand Kahlbaum am Glienicker Weg in Adlershof ein Werk für Laborpräparate, was später als großflächige Chemiefabrik zum einen Sitz einer Likör und Spritfabrik (später VEB Bärensiegel) und zum anderen der Schering AG (später VEB Berlin Chemie) wurde. 130 Jahre ist die Eröffnung der Grünauer Ausflugsgaststätte „Riviera” her, die unterdessen zu einer Seniorenresidenz umgebaut wurde.
Auf 125 Jahre zurückschauen kann die Kolonie Wendenheide in Adlershof, die auf ehemals Köpenicker Forstland entstand. Den 125. Geburtstag feiert am 17. November die nach einem Entwurf von Heinrich Klutmann und Robert Leibnitz erbaute Verklärungskirche in Adlershof. Vor 120 Jahren wurden die Gleise der Görlitzer Bahn zwischen Baumschulenweg und Schöneweide durch Aufschüttung des Bahndamms hochgelegt. Der Sand kam damals übrigens von den Aushubarbeiten für den Teltowkanal.
120 Jahre alt wird der Altglienicker Wasserturm, der vom Architekten Friedrich Scheven entworfen wurde. Vor 115 Jahren fanden erste Filmvorführungen in Habrechts Gesellschaftshaus in der heutigen Semmelweisstraße 8 statt, dessen Saal dann später das Kino „Corso-Lichtspiele” wurde. 115 Jahre gibt es im August die Straßenbahn vom Bahnhof Schöneweide nach Johannisthal. 100 Jahre alt wird der zweite und letzte Bauabschnitt der denkmalgeschützten Kleinhaussiedlung Johannisthal Am Alten Fenn und Eibenweg.
90 Jahre ist es her, dass die Altglienicker Ortslage Falkenberg an die Kanalisation angeschlossen wurde. Vor 90 Jahren begann auch der Bau der Gagfah-Siedlung zwischen Salierstraße und Ortolfstraße. Vor 85 Jahren bombardierten im Rahmen des 2.Weltkriegs am 28. August 1940 erstmals Flugzeuge der britischen Royal Air Force Häuser in Grünau und Köpenick. Seinen 80. Todestag hat am 15. Februar der Inhaber der Späth’schen Baumschulen, Hellmut Späth, der von einem SS-Kommando im Konzentrationslager Sachsenhausen erschossen wurde. Dieser war zwar nach der Machtergreifung 1933 Mitglied der NSDAP geworden, wandte sich aber dann immer mehr gegen die politischen Praktiken des Regimes und die Verfolgung der Juden (seine erste Frau war selber jüdischer Herkunft), wodurch er 1943 zu KZ-Haft verurteilt wurde. Vor 80 Jahren eroberte am 23. April 1945 die Rote Armee Johannisthal, Adlershof, Grünau und Bohnsdorf, Altglienicke fiel erst einen Tag später. Vor 75 Jahren zog die Schriftstellerin Anna Seghers nach Adlershof, die am 19.11. auch ihren 125. Geburtstag hat. Am 5. April 1950 – vor 75 Jahren – wurde der VEB Kühlautomat am Segelfliegerdamm in Johannisthal gegründet. Kraft der damaligen Namensgebung 1995 gibt es 30 Jahre die Heide-Grundschule in der Florian-Geyer-Straße in Adlershof.
Vor 25 Jahren im April 2000 erfolgte die Freigabe des Teltowkanals in seiner Gesamtlänge für die Schifffahrt, nachdem der Abschnitt in Altglienicke seit dem Mauerbau 1961 gesperrt war und zunächst wieder aufwendig entschlammt werden musste. Am 12. Januar 2000 wurde die neue Südostallee für den Straßenverkehr freigegeben. Damit konnte man vor 25 Jahren erstmals wieder durchgehend Richtung Sonnenallee fahren, nachdem die 1945 gesprengte Brücke über den Britzer Zweigkanal wiedererrichtet wurde. Am 26. August 2000 eröffnete an der Stubenrauchstraße die Globus-Kette ihren ersten Baumarkt in der Region Berlin.
Am 12. Oktober 2000 trat erstmals eine gemeinsame BVV aus Bezirksverordneten von Treptow und Köpenick in der Wista Adlershof zusammen. Unsere BVV feiert also 25. Geburtstag .Dabei wählten die damals 69 Bezirksverordneten mit Beginn zum 1. Januar 2001 Dr. Klaus Ulbricht (SPD) zum gemeinsamen Bezirksbürgermeister und entschieden sich aus den vier Namensvorschlägen KöpenickTreptow (SPD), Treptow-Köpenick (PDS), Köpenick (Teile CDU) und Treptow (Teile CDU) für den gemeinsamen Bezirksnamen Treptow-Köpenick.
Eigentlich gäbe es noch ein großes bezirkliches Jubiläum: 200 Jahre „Treptow in Flammen”. Am 3. September 1825 begann die Tradition an der Spree zwischen Alt-Treptow und der Halbinsel Stralau ein großes Feuerwerk abzubrennen. Dieses ging aus dem noch viel traditionsreicheren Stralauer Fischerzug vor, der als Volksfest alljährlich zum Bartholomäustag seit 1574 veranstaltet wurde und für ein buntes Treiben beiderseits der Spree sorgte. Der Stralauer Fischerzug fand leider letztmals 1998 statt und das Volksfest „Treptow in Flammen” kam 2009 zum Erliegen. Grund: Umweltauflagen aufgrund Überbeanspruchung des Treptower Parks und Lärmklagen aufgrund der heute dichteren Bebauung in Stralau. Darüber hinaus kann man auch 1.200 Jahre Schloss Köpenick feiern, auch wenn der heutige Bau ab 1677 entstand. Im Jahr 825 wurde von Slawen in „Copnic” die erste Burg auf der Schlossinsel errichtet. In diesem Zusammenhang passt auch der 900. Geburtstag von Jacza von Coepenick, einem dort herrschenden slawischen Fürsten und ältesten bekannten Einwohner Treptow-Köpenicks.
Auf das eine und andere Jubiläum werden wir sicher im Laufe des Jahres im „Dörferblick” noch näher eingehen.
Wir wünschen Ihnen in jedem Fall schon mal ein gutes und erfolgreiches neues Jahr 2025!
(Text wurde vom Dörferblick von Joachim Schmidt übernommen. Bilder vom BVA)
Hier finden Sie die Beitrittserklärung und das Kontaktformular.
Hier mehr Informationen über den Bürgerverein und die Satzung.
Dann schreiben Sie uns:
buergerverein@altglienicke24.de
oder melden Sie sich über das Kontaktformular.