Aktuelles aus Altglienicke und vom Bürgerverein


Fotowettbewerb Altglienicke

Das BENN-Team (Berlin Entwickelt Neue Nachbarschaften) veranstaltet gemeinsam mit dem Bürgerverein Altglienicke einen Fotowettbewerb. Die beliebtesten Fotos werden in einen Fotokalender von und für Altglienicke für das kommende Jahr 2024 aufgenommen. Alle sind herzlich eingeladen sich an dem Wettbewerb zu beteiligen und ihre Bilder bis zum 01. Oktober 2023 an info@benn-altglienicke.de zu schicken

(Betreff: Fotowettbewerb; bitte Hinweise auf dem Plakat beachten).

Am 20. Juli findet zudem ein gemeinsamer Fotosparziergang statt, zu dem ebenfalls alle herzlich eingeladen sind. Treffpunkt ist vor dem BENN-Büro am Ehrenfelder Platz 4 um 17:00 Uhr. Fotografiert werden kann mit einem Handy oder einer Kamera! 


Zebrastreifen an der Kirche Altglienicke seit über zwei Jahren nicht umgesetzt

Im Juni 2020 wurde im Rathaus Treptow in der BVV auf Antrag der FDP beschlossen, dass sich das Bezirksamt bei den zuständigen Stellen dafür einzusetzen soll, dass im Ortskern Altglienicke an der Kirche zwischen Mittelinsel Köpenicker Straße / Semmelweisstraße und Einmündung der Besenbinderstraße ein Zebrastreifen eingerichtet werden soll, um die Sicherheit für Fußgänger zu erhöhen. Nun teilte das Bezirksamt in einem Zwischenbericht mit, dass die zuständige Senatsverwaltung das Anliegen positiv geprüft hat. Demnach hat die Obere Straßenverkehrsbehörde bereits im Februar 2021 (!) für diese Stelle einen Fußgängerüberweg angeordnet, allerdings hapert es seit über zwei Jahren an der Umsetzung. Dafür, den Zebrastreifen auf die Fahrbahn zu bringen und auszuschildern, ist nämlich das Bezirksamt zuständig. Dieses sagt: „Aufgrund personeller Kapazitätsprobleme im bezirklichen Straßen- und Grünflächenamt konnte die bauliche Vorbereitung und Umsetzung bisher nicht durchgeführt werden. Eine zeitnahe Umsetzung wird angestrebt, ein genauer Zeitplan kann derzeitig allerdings nicht benannt werden.” Im Bezirksamt Treptow-Köpenick liegt unterdessen eine immer länger werdende Liste von in den letzten Jahren beschlossenen und bei den zuständigen Senatsabteilungen genehmigten Fußgängerüberwegen, für deren Realisierung Personal fehlen soll. Für die Freien Demokraten in der BVV als Antragsteller ist dies unverständlich. Wenn regelmäßig im Bezirk auf Straßen neue Radwege zum Schutze Radfahrender aufgetragen werden, müsse es doch möglich sein, auch mal zwischendurch Zebrastreifen zum Schutze von Fußgängern, hierunter auch Schulkinder und ältere Menschen, abzuarbeiten und uns nicht jahrelang warten zulassen. (Text von Joachim Schmidt vom Dörferblick)


115 Jahre Strandbad Grünau – 1908 erstes Familienbad ohne Geschlechtertrennung

Baden in freier Natur galt in Preußen lange als sittenwidrig und wurde streng bestraft mit Rutenhieben und Geldstrafen. Das Baden war nur in Badehäusern, Badeschiffen und Schwimmhäusern zulässig. Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden erste städtische Flussbadeanstalten mit Senkbädern, wo an vier Seiten mit Wänden vor äußeren Blicken geschützte Holzplattengestelle in den Fluss hinabgesenkt wurden. Dieses alles streng nach Männern und Frauen getrennt. Im Frühjahr 1907 wurde auf Veranlassung des Teltower Landrats Ernst von Stubenrauch das öffentliche Badeverbot aufgehoben. Umgehend wurde als erste öffentliche Badeanstalt in Preußen das Strandbad Wannsee eröffnet – mit einem Strandabschnitt für Männer und einem für Frauen. Ein Jahr später eröffnete am 31. Mai 1908 das „Familienbad Grünau an der Dahme” und dieses war für Berlin und Umgebung geradezu revolutionär. Hier badeten entgegen sonst üblicher Geschlechtertrennung erstmals Männer, Frauen und Kinder gemeinsam – ein echtes Familienbad. Es existierten vier Umkleidegebäude. Der erste Pächter des Bades im Eigentum der Gemeinde Grünau war Paul Jende, der Besitzer des angrenzenden Waldrestaurants „Zum Sportdenkmal” Streng blieben in der Anfangszeit noch die polizeilichen Badevorschriften. Damen mussten bis zum Hals geschlossene Badeanzüge mit langen Beinen tragen, letztere möglichst mit einem Röckchen verziert. Das wurde 1912 auf nur bis zu den Schultern und den Kniegelenken reichend gelockert. 1932 hieß es dann nur noch, dass Brust und Leib sowie der Rücken bis zu den Schulterblättern zu bedecken seien und es einen kurzen Ärmel- und Hosenansatz geben müsse. Bei den Männern war es ab 1912 schon freizügiger, denn hier war nur eine Badehose vorgeschrieben, welche mit Beinen die Oberschenkel zur Hälfte bedeckte. 

Badespaß in der Dahme 1920 Foto: Museum Treptow-Köpenick
Badespaß in der Dahme 1920 Foto: Museum Treptow-Köpenick

Das Strandbad Grünau wurde als erstes Familienbad bei den Berlinern sehr beliebt als Ausflugsziel, was sich verstärkte, als ab 1912 auch die Schmöckwitz-Grünauer Uferbahn dort hielt. Im Herbst 1928 brannten die hölzernen Umkleidekabinen ab. Vermutlich Brandstiftung, denn am gleichen Tag brannte es auch in den Strandbädern Friedrichshagen und Rahnsdorf. Zum Saisonbeginn 1929 wurde das unterdessen dem Berliner Verwaltungsbezirk Köpenick unterstehende Strandbad völlig neu aufgebaut mit zwei langgestreckten Holzbauten und auf 22.000 Quadratmeter Fläche erweitert. Auch den gesamten Zweiten Weltkrieg hindurch wurde der Badebetrieb aufrechterhalten. Und als der zuende war, ließ der sowjetische Stadtkommandant das Bad bereits zum 26. Juni 1945 wieder öffnen. Ab 1952 wurde das Strandbad durch einen Dreimetersprungturm aufgewertet. Die bislang höchste Besucherzahl wurde im Jahr 1961 mit 80.000 erreicht. Danach blieben mit dem Mauerbau die vielen Gäste auch aus dem Westteil der Stadt aus. 1963 brannte eines der beiden Holzgebäude ab. Erst ab 1971 befasste man sich mit einem Wiederaufbau. In den Jahren 1974 bis 1976 entstand der heutige Neubau des Funktionsgebäudes aus Beton, der unten Umkleiden, und oben eine Pächterwohnung beinhaltete. Dabei wurde der Eingang des Bades um 35 Meter nach Süden verlegt. Das Bad erhielt eine von vielen aber ungeliebte Betonkante am Ufer. Neu waren ein Sportfeld, ein Freiluftschachbrett, eine Freiluftkegelbahn, ein Minigolf, ein Sportgeräteverleih und ein kleiner FKK Strand. Die Eröffnungsfeier dafür fand am 1. Mai 1976 statt. Sanitäreinrichtungen sowie eine Sauna und oben eine Pächterwohnung beinhaltete. Dabei wurde der Eingang des Bades um 35 Meter nach Süden verlegt. Das Bad erhielt eine von vielen aber ungeliebte Betonkante am Ufer. Neu waren ein Sportfeld, ein Freiluftschachbrett, eine Freiluftkegelbahn, ein Minigolf, ein Sportgeräteverleih und ein kleiner FKKStrand. Die Eröffnungsfeier dafür fand am 1. Mai 1976 statt. Mit der Wiedervereinigung 1990 kamen auch die West-Berliner wieder. So wurde in der Saison 1994 mit 77.000 noch mal fast der Besucherrekord von 1961 erreicht. Fortan stiegen aber deutlich die Eintrittspreise und die Besucherzahlen brachen ein. Es wurde nur noch wenig in die bauliche Substanz investiert. Scharenweise zogen in Sommertagen einstige Badegäste vorbei, um entlang der Sportpromenade und an der Bammelecke auf Kosten der Ufervegetation kostenfrei zu baden.

1996 wurde das Strandbad Grünau wie auch alle anderen Berliner Bäder aus der Zuständigkeit der Bezirke genommen und an die neue Landesgesellschaft Berliner Bäder Betriebe (BBB) übertragen. Aufgrund mangelnder Wirtschaftlichkeit wurde das Bad 2003 geschlossen. Es gab dagegen massive Proteste, so dass das Bad im Juli wieder geöffnet wurde. Seither wurde es von wechselnden privaten Pächtern betrieben, die oft mit großen Umbauplänen starteten, aber mangels ausbleibender Wirtschaftlichkeit schnell nicht mehr vorankamen. Zu wenige waren bereit, für eine Baustelle Eintrittspreise von etwa 8 Euro zu bezahlen, wo es wenige Minuten weiter die Bammelecke gab. So ging auch das 100-jährige Jubiläum völlig unter.

Seit 2019 gibt es einen neuen Pächter mit der Stadt.Land.Bad GmbH, dem es gelungen ist, das Strandbad grundlegend umzubauen und mit einem ganzjährig angelegten Konzept zu neuem Leben zu bringen. Das Areal wurde ansprechender und mit vielen neuen Freizeitangeboten gestaltet. Die oberen Räume dienen nach Umbau als mietbare Veranstaltungsräume. Regelmäßig finden neben dem Badebetrieb dort Veranstaltungen statt wie Konzerte, Technoparties mit u. a. Paul van Dyk, Dr. Motte und DJ Qicksilver, CSD am See, Open-Air-Kino oder es gibt im Winter eine Eisbahn. Zudem wurde ein Strand.Pass eingeführt, mit dem man für 49 Euro von Mai bis August beliebig oft baden kann. Ab 9. Juni soll als neue Attraktion ein 38Meter hohes Riesenrad einen Blick über die Dahmeregion erlauben.

(Text von Joachim Schmidt vom Dörferblick)


Kiezkasse Altglienicke beschließt Verwendung von 10.200 Euro

Am 2. Mai wurden im Bürgerhaus Altglienicke die in diesem Jahr wieder zur Verfügung stehenden 10.200 Euro der Kiezkasse Altglienicke verteilt. Anträge auf Finanzierung von Projekten gab es diesmal fast in doppelter Höhe, aber es gelang trotzdem alle irgendwie mit Reduzierungen hier und da bzw. den Verweis auf andere Fördermittel zum Zuge kommen zu lassen. Durch die Versammlung mit etwa 25 Teilnehmenden führten BVV-Vorsteher Peter Groos (SPD) als zuständiger Kiezpate und der Bezirksverordnete Matthias Dehmel (CDU) als Stellvertreter. Letztlich wurde wie folgt verteilt: Für ein Kinderfest vom Begegnungszentrum im Kölner Viertel (BIK) e.V. gab es 2.500 Euro, für ein Schattentheater 1.600 Euro, für einen Rückzugsort / Spielecke im Kölner Viertel 1.450 Euro, für das Projekt WaMa Musik 1170 Euro, für einen Familien-Mutmach-Tag des Projekt A+ 1.100 Euro, für ein Chorkonzert in der Pfarrkirche 500 Euro, für den 12. Altglienicker Adventsmarkt 450 Euro, für ein Nachbarschaftsfest von TOM 430 Euro, für Ausbauarbeiten des Altglienicke Museums 350 Euro, für ein Gartenfest im Interkulturellen Garten 350 Euro und für eine Neubepflanzung am Rapunzeleck 300 Euro. (Text von Joachim Schmidt vom Dörferblick)


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Der Dörferblick
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