Altglienicke kann in diesem Jahr die 650. Wiederkehr seiner ersten urkundlichen Erwähnung als kleines märkisches Dorf namens „Glinigk” im Landbuch Kaiser Karl IV. anno 1375 feiern. Dazu wird dort allerlei stattfinden – unterstützt mit Mitteln der Lottostiftung Berlin sowie weiterer Sponsoren. Im Mittelpunkt steht ein zentrales Fest vom 4. bis 6. Juli, veranstaltet vom Festkomitee 650 Jahre Altglienicke und Hauptstadtkultur. Dieses wird inmitten des alten Ortskerns in den Zeiten Freitag von 14 bis 22 Uhr, Sonnabend 12 bis 22 Uhr und Sonntag 12 bis 20 Uhr stattfinden. Dabei gibt es dann drei Livebühnen mit durchgehendem Kulturprogramm: Eine mit Kinder- und Familienprogramm auf der Freifläche rund um die Pfarrkirche Semmelweis- Ecke Besenbinderstraße. Hier werden sich neben Getränkewagen und Grillstand diverse Marktstände mit Vereinen, Initiativen, Einrichtungen und ähnlichem konzentrieren. Ein Schwerpunkt liegt beim „Markt der Möglichkeiten” auf dem Sonnabend, aber auch am Sonntag lohnt sich das Vorbeischauen.
Freitag, 4. Juli 2025
Bereits am Freitag, um 18 Uhr findet dort an der Pfarrkirche die offizielle Eröffnung in Gegenwart von Bezirksbürgermeister Oliver Igel statt. Beteiligen an dem Festwochenende mit eigenen Aktivitäten werden sich die Gaststätte Ebel, welche neben dem Biergarten vorne ein kleines Hoffest bieten wird sowie gegenüber in der Besenbinderstraße das Familien- und Begegnungszentrum von Offensiv ’91. Ein weiterer Bühnenstandort mit regionalen Künstlern und einigen wenigen Ständen ist auf dem Parkplatz Köpenicker Ecke Rudower Straße. Die Straße hoch entlang des Alten Schönefelder Weg werden zahlreiche Stände mit Essen und Trinken aufgebaut. Am Ende folgt die Hauptbühne auf einem Teil des Netto Parkplatzes zwischen Schule am Berg und Sportplatz. Auf dem Sportplatz wird es – unterstützt von der VSG Altglienicke – mehrere Kinder- und Jugendangebote wie Hüpfburg, Torwandschießen und mehr geben. Im Funktionsgebäude soll eine Ausstellung zur Geschichte des Altglienicker Sports vom MTV Spieß bis zur VSG Altglienicke gezeigt werden. Auch an weiteren Orten auf dieser Festmeile zwischen Kirche und Stadion sollen immer wieder historische Bilder aus der Altglienicker Geschichte zu sehen sein.
Sonnabend, 05 Juli 2025
Am Sonnabend wird seitens des Bürgervereins Altglienicke für 11 Uhr mit Treffpunkt am Eingang Pfarrkirche eine historische Führung durch den Ortskern geplant. Zum Abschluss des Sonnabends ist mit Einbruch der Dunkelheit gegen 22 Uhr vorgesehen, mit einer Light Mapping Show die Geschichte des Ortsteils in bewegten Bildern an die Wand zu werfen.
Sonntag, 06 Juli 2025
Der Sonntag startet noch vor den Bühnen und Ständen um 10 Uhr mit einem Gottesdienst an der Pfarrkirche. Voraussichtlich draußen. Höhepunkt ist an diesem 6. Juli schließlich der Festumzug um 14 Uhr , der um im Kosmosviertel an der Venusstraße beginnen soll. Er führt dann entlang der Ortolfstraße über Bohnsdorfer Weg und Köpenicker Straße zur Pfarrkirche, verbindet damit das neue mit dem alten Altglienicke. Die Ankunft des Umzugs am Ziel ist gegen 15:30 Uhr geplant.
Das endgültige Kulturprogramm auf den Bühnen steht erst nach Redaktionsschluss fest. Es wird dann unter https://www.haupt stadtkultur.berlin/650-jahre-altglienicke/ oder auf der Facebookgruppe „650 Jahre Altglienicke” zu finden sein. Zudem ist ein Flyer in Vorbereitung.
Fest steht bereits, dass den Ausklang am Sonntag ab 18 Uhr die in unserer Region verwurzelte Band HAI mit Rock und Oldies aus fünf Jahrzehnten liefern wird. Zuvor soll noch die Krautrockband Aphodyl auftreten. Auch Uli Zelle und die grauen Zellen stehen auf der Liste der Künstler.
Eine zusätzliche Attraktion am Sonnabend und Sonntag wird ein historischer Doppeldeckerbus Do 56 der Berliner Verkehrsbetriebe aus den späten 50er Jahren sein, wie er bis zum Beginn der 70er Jahre auch in Altglienicke unterwegs war. Dieser soll weitgehend der Linienführung der zu DDR-Zeiten durch Altglienicke fahrenden Buslinie 23 (einst: Köpenicker Str. – Schönefelder Ch. – Gerosteig – Ortolfstr. – Bohnsdorfer Weg – Cimbernstr. – Normannenstr. – Germanenstr. – Ewaldstr. – Grünbergallee – Falkenhöhe) folgen und das Angebot bieten, aus fast allen Ecken des Ortsteils zum Fest zu gelangen.
Hier können Sie das Programm bzw. den " Flyer " mit Karte und vielen Informationen als PDF ansehen und runterladen.
(Joachim Schmidt -Festkomitee 650 Jahre Altglienicke)
Altglienicke feiert in diesem Jahr die 650. Wiederkehr seiner ersten urkundlichen Erwähnung im Landbuch Kaiser Karl IV. von 1375. Allmählich werden die Termine dazu konkreter, auf denen uns im Laufe des Jahres 2025 das Ortsjubiläum immer wieder begegnen wird. Dazu zählen auch traditionelle Altglienicker Veranstaltungen:
Am 23.05 wird es wieder im Rahmen des Tages der Nachbarschaft ab 15 Uhr am Kiezladen WaMa im Kosmosviertel ein Mitmachfest „Back dir deinen Kiez” geben, zudem ab 16 Uhr ein Nachbarschaftsfest am Ehrenfelder Platz im Kölner Viertel.
Am 14. Juni ist ein Kinderfest auf dem Areal des Abenteuerspielplatzes Waslala sowie des Kinder- und Jugendzirkus CABUWAZI. Für den 19. Juli steht das Coloniafest im Kölner Viertel an. Am 20. September findet das Kiezfest im Kosmosviertel statt. Das Jahr klingt mit drei Terminen in der Adventszeit aus: Am 29. November ist Weihnachtsmarkt zum Mitsingen im Kosmosviertel, am 6. Dezember 2. Nikolausmarkt im Kölner Viertel sowie am 07. Dezember findet der 13. Altglienicker Adventsmarkt in der Rosestraße statt.
Das zentrale Fest 650 Jahre Altglienicke, welches seitens des Festkomitees aus verschiedenen örtlichen Trägern in Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt Treptow Köpenick und Jüttner Entertainment ist auf das erste Juli-Wochenende 4. bis 6 Juli terminiert. Nach bisheriger Planung soll es am Freitag 12 bis 22 Uhr, Sonnabend, 12 bis 24 Uhr und am Sonntag 12 bis 20 Uhr stattfinden. Angedacht sind bislang drei Livebühnen. Eine mit Kinder- und Familienprogramm auf dem Areal der Pfarrkirche, eine mit vor allem lokalen Künstlern auf dem Parkplatz Köpenicker Straße / Rudower Straße sowie eine große Hauptbühne an der Semmelweisstraße, wo sich auch Stände mit gastronomischen Angeboten befinden werden. Hier sollen namhafte Künstler auftreten. Zugesagt hat bereits für den Sonntag die Gruppe HAI.
Im weiteren: Für Sonnabend ist von 10 bis 18 Uhr auf dem Festgelände Pfarrkirche ein Markt der Möglichkeiten angedacht, auf dem sich alle in Altglienicke tätigen Einrichtungen, Initiativen, Träger und Vereine präsentieren sollen.
Mit Beginn der Dunkelheit soll es am Abend im Ortskern eine Lichtprojektionsshow zur Altglienicker Geschichte geben. Für Sonntag laufen die Vorbereitungen für einen Festumzug, der um 14 Uhr an der Venusstraße im Kosmosviertel starten und an der Semmelweisstraße enden soll. Auch hierfür sind alle Einrichtungen, Initiativen, Träger und Vereine, aber auch Gewerbetreibende aufgerufen, mit eigenen Motiven als Fußgruppen oder mit Fahrzeugen teilzunehmen.
Darüber hinaus würde sich das Festkomitee freuen, wenn Anlieger in den Straßen des Ortskerns ihre Höfe öffnen für weitere festliche Aktivitäten. Gerne lässt sich das unterstützen.
Für weitere Informationen und Teilnahmebekundungen eine kurze E-Mail an: info@650-jahrealtglienicke.de. Auch auf Facebook gibt es eine neue Gruppe „650 Jahre Altglienicke”, auf der alle aktuellen Informationen zusammenlaufen. Eine Internetseite wird es ab Mai geben.
(Joachim Schmidt (Festkomitee 650 Jahre Altglienicke)
Schon im September 2021 waren Schüler des Traugutt Lyzeum aus Zgierz – Polen in Altglienicke zu Besuch. Am 27. des Monats, wurde der Erinnerungsort auf dem Städtischen Friedhof Altglienicke, für 1370 ermordete Naziopfer eingeweiht. Ein Projekt, initiiert vom Bürgerverein Altglienicke e.V., der an diesem Tag auch einen Freundschaftsvertrag mit dem Zgierzer Bürgerverein TPZ unterzeichnete. Auch Zgierzer sind unter den Opfern, stellt die größte Opfergruppe weit über 600 ermordete Polen dar.
Gemeinsam mit Schülern des Archenhold Gymnasium aus Niederschöneweide, wurde Erde aus der Heimat dieser Ermordeten auf des Urnengrabfeld gestreut. Ein sehr bewegendes Ereignis, welches allen Anwesenden ewig unvergesslich bleibt.
Nachdem Schüler des Lyzeum (Gymnasium) im letzten Jahr Oktober wieder Berlin besuchten, wieder in Begleitung der engagierten Lehrerinnen, die schon 2021 dabei waren, wurde es jetzt Zeit für einen Gegenbesuch des Bürgerverein Altglienicke in Zgierz. Am Sonnabend dem 12. April war es soweit, das Romuald Traugutt Liceum, Romuald Traugutt war polnischer General in den Januaraufständen der Jahre 1863 und 1864 gegen das in Polen herrschende Russische Kaiserreich, veranstaltete einen Tag der offenen Tür, um zukünftigen Schülern und deren Eltern, das Bildungsangebot und das Haus nahe zu bringen.
Das nun schon über hundertjährige Gebäude, beherbergt seit 70 Jahren das Traugutt Lyzeum, mit Ausnahme der Jahre 1980 – 1991. In den letzten Jahren umfangreich saniert und modernisiert, fühlte ich mich wie in einem Film der fernen Zukunft, kenne ich doch den Zustand so vieler Schulen in diesem heruntergewirtschafteten Land.
Schon nach dem Durchschreiten des Haupteinganges eine große und angenehme Überraschung, saßen dort Schülerinnen und Schüler bei bester Laune, empfingen alle Besucher mit großer Liebenswürdigkeit. Zwei Begleiter für mich waren schnell gefunden, Wiktoria und Janek, die mich in der folgenden Stunde geduldig und im besten Englisch durch ihr schönes Schulgebäude führten.
Die Fachlehrerinnen und Lehrer warteten in ihren bestens und modernst ausgestatteten Räumen, ob Mathematik, Geografie oder Biologie, es war ein Vergnügen, sich mit den engagierten Pädagogen auszutauschen. Sprachunterricht wird in Englisch, Französisch und Deutsch! gegeben.
Auch Möglichkeiten für sportliche Aktivitäten, waren für drinnen und draußen reichlich vorhanden. An Deutschen Schulen ein Ort des Grauens, die Toiletten, im Traugutt Lyzeum beinahe eine Oase der Ruhe, die zum Verweilen einlädt. Sauber, hell und geschmackvoll gefliest, Respekt!
Ich habe mich auf das Staunen und Wundern beschränkt, hätte ich verglichen…, so wird mir dieser Besuch und die offene Freundlichkeit, einfach alles im Lyzeum noch lange in Erinnerung bleiben.
Danke Wiktoria Palmowska und Janek Hofman !
(Text und Bild von Ronald Seiffert Bürgerverein Altglienicke e.V.)